Pokal: Spielvereinigung siegt, fühlt sich dennoch verschaukelt

Dank eines späten Treffers von Tim Tomoschat siegte die Spvg. Hiddenhausen in der 2. Runde des diesjährigen Kreispokals beim B-Ligisten SC Batman aufgrund der zweiten Halbzeit verdient mit 1:0 (0:0). Im Achtelfinale reist die Mannschaft von Trainer Marco Priebe nun zum RW Dreyen, der sich gegen den klassenhöheren SV Bischofshagen-Wittel überraschend deutlich mit 3:0 durchsetzte.

Dass bei den Gästen keine so rechte Freude aufkommen wollte, lag vor allen Dingen an der Leistung von Schiedsrichter Enes Kivrak, der in der zweiten Halbzeit alles daran setzte, den Sieg der Vereinigten zu verhindern. Es kommt im Sport wohl selten vor, dass sich eine siegreiche Mannschaft nach dem Spiel verschaukelt vorkommt - die Spielvereinigung hätte am Donnerstagabend gerne auf dieses seltene Gefühl verzichtet. Bemerkenswert, dass sowohl Trainer, Spieler und Zuschauer dieses ohne nennenswerte Proteste über sich ergehen ließen.

Dabei hätte der SC Batman die ungewollte Unterstützung seitens des (Un)-parteiischen nicht nötig gehabt. Die Gastgeber waren in der ersten Halbzeit zumindest gleichwertig und hielten gegen eine uninspiriert auftretende Spielvereinigung mehr als gut mit. Zwar hatten Dilbirn Ayas (10.) und Alexander Schal (14.) in der Anfangsphase gute Möglichkeiten, ihre Mannschaft in Führung zu schießen, diese wurden aber vergeben. Die spielerisch starken Gastgeber hatten ihrerseits drei gute Einschußgelegenheiten, fanden aber im guten Torwart Jan Brackmann ihren Meister. Es benötigte eine Gardinenpredigt von Trainer Marco Priebe in der Halbzeit, dessen Ansprache (Coronagerecht unter freiem Himmel) auch in 50 Metern Entfernung noch gut zu vernehmen war. Nach dem letzten Warnschuß von Suwareh, der in der 48. Minute am Pfosten scheiterte, nahmen die Vereinigten das Heft des Handelns in die Hand, und spielten vermehrt auf ein Tor, da der Gegner seinem hohen Anfangstempo Tribut zollen mußte. Die Vereinigten erspielten sich eine Reihe von Möglichkeiten und trafen in der 61. Minute, als Nicolas Weßolowski per Fallrückzieher einen Treffer Marke Tor des Jahres erzielte. Schiedsrichter Kivrak erkannte jedoch auf gefährliches Spiel - ein Gegenspieler war allerdings weit und breit nicht auszumachen. Nach 75 Minuten setzte sich Fabio Piroddi im Strafraum durch, wurde eindeutig von den Beinen geholt, doch Kivrak entschied zunächst auf weiterspielen, um dann noch auf gelbe Karte gegen Piroddi wegen einer Schwalbe zu entscheiden. Spätestens zu diesem Zeitpunkt machte sich im Lager der Vereinigten das ungute Gefühl breit, dass man sich irgendwie ins Elfmeterschießen retten muß, um ein Tor zu erzielen, doch es sollte anders kommen: Eine Ecke von Marcel Müller fand den Kopf von Nico Becker, der auf Tim Tomoschat ablegte und dieser aus sieben Metern Torentfernung humorlos zum 1:0 ins Netz traf. Einen Elfmeter gab es dann trotzdem noch: Batmans Torwart Hasan Sunar brachte im Strafraum Patrick Urban spektakulär zu Fall, doch Leonhardt Wetsch scheiterte in der 90. Minute vom Punkt an Sunar. Der unschöne Höhepunkt sollte in der Nachspielzeit folgen: Nach einem taktischen Foulspiel im Mittelfeld von Matthias Schmolka zog Kivrak gegen Hiddenhausens Verteidiger eine völlig überzogene rote Karte. Schmolka wird den Vereinigten nun in vier Pflichtspielen fehlen. Nachdem die vierminütige Nachspielzeit nach sieben Minuten endlich beendet war, gingen die Vereinigten mehr fassungslos als freudig als Sieger vom Platz.

Die Spielvereinigung genießt am Sonntag ihr spielfreies Wochenende, während die zweite Mannschaft gegen den TuS Bardüttingdorf II antritt. Anstoß auf der Lippinghauser Alm ist um 13.00 Uhr.

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